Strompreis ist keine Abzocke des Kunden
Grundmann erläuterte den Anwesenden zunächst allgemein die Tätigkeitsfelder Strom, Gas, Wasser und Fernewärme sowie die damit zusammenhängenden Dienstleistungen, die sein Unternehmen erbringt. Folgend ging er auf die Beschaffung sowie den Vertrieb von Strom und die damit verbundenen Herausforderungen ein. Die Erhöhung der Stromtarife um 12 % begründete er vor allem mit einer über 30-prozentigen Steigerung der Strombezugskosten, die die Stadtwerke im Einkauf derzeit hinnehmen müssen und die zusammen mit Netznutzungsentgelten und öffentlichen Abgaben den Preis für den Haushaltskunden bestimmen.Zwar ließen sich geringe Einsparungen im Einkauf durch Spekulation an der Energiebörse erzielen, die aber wie alle Börsengeschäfte einem nicht geringen Risiko unterlägen. „Wir machen keine Zockerei beim Einkauf, sondern reine Beschaffung am Strommarkt“, so Grundmann.Während seines Vortrages machte er auch deutlich, dass aufgrund der aktuellen Kraftwerksituation und den im Bau befindlichen neuen Werken frühestens mit ab 2012 mit einer spürbaren Steigerung des Stromangebotes und damit mit sinkenden Bezugskosten zu rechnen sei. In diesem Zusammenhang berichtete er auch von einem geplanten Kraftwerksbau, an dem sich neben den Stadtwerken noch andere kommunale Versorger beteiligen, um selbst mit Erzeugerpreisen am Markt agieren zu können.Die Stadtwerke Georgsmarienhütte sind trotz der Erhöhung bundesweit unter den kommunalen Versorgern im Spitzenbereich was niedrige Strompreise betrifft, so das Fazit von Grundmann. Der CDU-Vorsitzendende Thorsten Schoppmeyer machte in der Diskussion deutlich, dass die Stadtwerke neben dem Preis beim Bürger vor allem durch Beratung und Kundeninformation punkten müssen. Die 18-monatige Preisgarantie der Stadtwerke begrüßte er als „äußerst transparent und kundenfreundlich. Laut Schoppmeyer müssten auch die Warnungen von Verbraucherschutzverbänden ernst genommen werden, die Privatkunden vor einem Wechsel nur nach Kostengesichtspunkten warnen. „Ein Wechsel des Stromanbieters kann teuer werden, wenn man nicht aufpasst!“