Der aktuelle Dreiklang – Kürzungen beim FSJ
Leider kein Interesse am Freiwilligendienst – Ein Armutszeugnis für die Bundesregierung!
Wenn dem Menschen nichts Sinnvolles einfällt, kommt er auf dumme Gedanken. So geschieht es gerade im Familien- und Jugendministerium der Grünen-Politikerin Lisa Paus. Besonders schade ist es, dass sich die Ministerin augenscheinlich nicht mehr für den Koalitionsvertrag interessiert. Egal ob freiwilliges soziales Jahr, freiwilliges ökologisches Jahr oder Bundesfreiwilligendienst – in allen Bereichen will die Ampel-Regierung nach Informationen von Sozialverbänden deutlich kürzen. Dies betrifft die KJP-Mittel nach dem SGB VIII. Und das, obwohl gerade im Koalitionsvertrag noch erklärt wurde, dass die Freiwilligendienste gestärkt werden sollen. Von diesen Kürzungen sind letztlich nicht nur der Freiwilligendienst, sondern auch weitere Felder der Jugendarbeit, wie z.B. das Durchführen von Ferienzeltlagern betroffen. So kurz nach der Pandemie ist das ein unverständliche Signal. Damit leistet das Familien- und Jugendministerium der Jugend einen Bärendienst. Die Träger sind über die Pläne entsetzt, weil sie befürchten, dass rund ein Viertel der Freiwilligen-Stellen infolge der Maßnahme wegbrechen wird. Der Bundesarbeitskreis FSJ geht zudem davon aus, dass sich durch diese Sparmaßnahmen der Fachkräftemangel im sozialen Bereich verstärken wird. Wir von der CDU Georgsmarienhütte sind einigermaßen fassungslos über diese Pläne der Ampel-Regierung und lehnen sie entschieden ab! Bevor man auf derart schlechte Ideen kommt, die fatale Folgen nach sich ziehen, sollte man sich besser nichts ausdenken. Anscheinend ist der Bundesregierung und der Ministerin nicht bewusst, welch unschätzbarer Wert dem Freiwilligendienst beizumessen ist. In vielen Bereichen unserer sozialen Infrastruktur wird auch für befristete Zeiträume wie eben jene 12 Monate Personal gesucht und benötigt. Es geht selbstverständlich auch um Arbeitsentlastung für das vorhandene Personal. Noch bedeutend wichtiger sind aber die Erfahrungen, die die jungen Menschen während ihres freiwilligen Jahres machen. Nicht wenige entwickeln sich in dieser Zeit nach dem Schulabschluss charakterlich in beachtenswertem Maße weiter und machen im Umgang mit anderen Menschen, die häufig verschiedenen Generationen angehören und ganz unterschiedliche Interessen verfolgen, deutliche Fortschritte. Wenn man ehemalige Freiwilligendienstleistende auch noch Jahren nach ihrem freiwilligen Jahr fragt, hört man oft die Sätze „Dieses Jahr hat mir sehr viel gegeben, das möchte ich nicht missen!“ oder „Wenn ich heute nochmal vor der Entscheidung stünde, würde ich es wieder machen!“. Man darf schlicht nicht vergessen, wie wichtig ein FSJ, FÖJ oder BFD überdies für die Berufsorientierung ist. Diese findet bei einer Vielzahl von Schüler:Innen nur in rudimentärer Form während der Schulzeit statt. All das zeigt, dass wir uns mit solchen Mittelkürzungen massiv ins eigene Fleisch schneiden. Wenn die Bundesregierung von diesem Irrweg nicht abrückt, müssen wir auf Landesebene und kommunaler Ebene versuchen, das entstehende Defizit aufzufangen. In aller erster Linie ist aber die Ampel-Regierung an der Reihe, daran bestehen keine Zweifel! Es ist an ihr, dieses Vorhaben zu stoppen. Unsere Freiwilligendienstleistenden und die soziale Infrastruktur dürfen nicht die Leidtragenden sein! Setzen wir zumindest auf kommunaler Ebene sinnvolle Ideen um!