Was ist die Stadtzentrumsentlastungsstraße (Ortskernentlastungsstraße)?

10. August 2004

Die Stadtzentrumentlastungsstraße ist eine neue geplante Straßenverbindung im Zentrum von Georgsmarienhütte/Oesede. Heute ist der Straßenzug Glückaufstraße/Klöcknerstraße die einzige Ost-West-Verbindung des Zentrums von Georgsmarienhütte in Oesede. Hier verkehrten im Jahre 2000 bereits 14.000 bis 16.000 Kraftfahrzeuge am Tag. Eine Zunahme der Zahl auf 20.000 in 10 Jahren ist vorausgesagt. Seit 1990 hat der Verkehr auf dieser Strecke um 20 – 40 % zugenommen. An dieser Straße gibt es keine durchgehenden Radwege. Es gibt Probleme für Fußgänger, die Straße zu queren. Der Lärm der Fahrzeuge belastet die Anlieger.

Vom Rat beschlossene Lösung:

Eine neue Straße soll parallel zur Bahn gebaut werden und an die bisherige Glückaufstraße und Klöcknerstraße anbinden. Hierdurch soll eine Entlastung der Ortsdurchfahrt vom Kraftfahrzeugsverkehr erreicht werden. Etwa die Hälfte der zukünftigen Verkehrsbelastung kann über diese neue Straße bewältigt werden. Damit sind Möglichkeiten gegeben, Verbesserungen für die übrigen Verkehrsteilnehmer (Radfahrer und Fußgänger) auf dem heutigen Straßenzug zu schaffen. Es gibt Möglichkeiten baulicher Veränderungen im Umfeld – sh. Erweiterung des Altenheims St. Josef.

Mit beiden Straßen zusammen besteht die Möglichkeit, weiteren Verkehr aus weiterer Stadtzentrumsentwicklung (Geschäfts- und Wohnbebauung) aufzunehmen.

Vor der Empfehlung zum Bau der durch Bebauungsplan festgestellten Trassenführung der Ortskernentlastungsstraße wurden mögliche Alternativen geprüft ( Verkehrsstudie 1990), mit dem Ergebnis dass keine dieser Alternativen eine Lösung der Verkehrsprobleme im Zentrum bewirken könnte und somit die Straße nicht ersetzt werden kann.

Die Streckenführung der Straße wurde so gewählt, dass möglichst viel Kfz-Verkehr auf dieser Straße aus der heutigen Glückaufstraße/Klöcknerstraße abgezogen werden kann und andererseits von diesen eine möglichst geringe Belastung auf die Umgebung ausgeht. An der Neubaustrecke sind zugunsten der nördlichen und südlichen Anlieger (Wohnhäuser und Kindergarten) Lärmschutzeinrichtungen vorgesehen. Auf der heutigen Strecke besteht dieser Schutz für die Wohnbebauung nicht.

Was kostet die Maßnahme und wie soll sie verwirklicht werden?

Die gesamten Kosten werden mit etwa 6 Mio. Euro geschätzt, von denen die Stadt etwa 1,4 Mio. Euro selbst tragen muss; der Rest sind Zuschüsse von Bund und Land: (80 % der Baukosten). Diese Zuschüsse stehen nicht mehr lange zur Verfügung, so dass schnelles Handeln geboten ist.

Der städt. Eigenanteil bei einer 80%-Finanzierung ist in den Haushalten der Jahre 2002 bis 2004 bereits eingeplant worden. Ausgaben in Höhe von 424.000 Euro wurden bis heute zur Vorbereitung des Baues der Straße bereits getätigt.

Weil die Straßenführung zwischen der Oeseder Straße und der Glückaufstraße parallel zum Haller Willem verläuft, soll eine Realisierung erfolgen, bevor der Haller Willem in Betrieb geht. Die Baumaßnahmen in diesem Abschnitt sollen also bis zum Jahr 2005 abgeschlossen sein. Die gesamte Baumaßnahme soll danach möglichst in weiteren 2 Jahren abgeschlossen sein.

Welche weiteren Folgen gibt es?

Ein Straßenbau in diesem bereits dicht besiedelten Gebiet bedingt auch, dass 2 vorhandene Gebäude – 1 Wohnhaus und das Gebäude des Deutschen Roten Kreuzes – abgerissen werden müssen. Die Feuerwehr Oesede bekommt die Chance, an anderer Stelle die dringend notwendige Erweiterung zu vollziehen und das Feuerwehrhaus für andere Nutzer freizumachen. Auch diese Maßnahme kostet Geld – bis zu 1,8 Mio. Euro – die in den Baukosten der Straße nicht enthalten sind. Die Bauausführung und das Finanzierungsmodell für das neue Feuerwehrhaus Oesede sind aber noch offen. Derzeit wird geprüft, ob diese Investitionsmaßnahme auch unter anderen Modellen wie Leasing oder ein PPP-Modell (Public-Private-Partnership) gebaut oder finanziert werden kann.