CDU-Kandidat Martin Bäumer besucht Paul-Gerhardt-Heim

18. November 2002

Die Situation in niedersächsischen Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern ist besorgniserregend. Die Zahl der Pflegekräfte hat in den vergangenen Jahren nicht mit dem rasanten Anstieg von Pflegefällen Schritt gehalten. Es ist immer häufiger vom Pflegenotstand die Rede. Um sich einen persönlichen Eindruck von der Situation zu verschaffen, besuchte Martin Bäumer, CDU-Kandidat/in für den Landtag, am 18. November 2002 das Paul-Gerhardt-Heim in Georgsmarienhütte.

Drei Stunden hatte sich Winfried Morian, der Leiter des Heimes, Zeit genommen, um Martin Bäumer das Pflegeheim vom Keller bis zum Dachboden zu zeigen. Knapp 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich in dem Heim in Alt-Georgsmarienhütte um 67 Patienten. Mit einigen Patienten konnte Martin Bäumer während seines Besuches sprechen: Sicherlich müssen die Patienten ordentlich gepflegt werden. Aber eine gute Pflege ist ohne eine menschliche Zuwendung und Gespräche wenig wert. Die Pflegekräfte hätten heute durch viele bürokratische Vorschriften viel zu wenig Zeit, sich menschlich um die anvertrauten Menschen zu kümmern.

Nach Ansicht von Bäumer besteht akuter Handlungsbedarf: „Es ist allerhöchste Zeit, dass die Landesregierung das Ruder herumreißt und die Abwärts-Spirale zum Schutz von Beschäftigten und Patienten stoppt.“ Dazu sei eine Abkehr vom zunehmend industriemäßig geprägten Pflegealltag notwendig. Stärker als bisher müsse sich in Pflegeheimen eine leistungsgerechte Vergütung durchsetzen, „damit die gezahlten Entgelte auch bei den Pflegebedürftigen ankommen und nicht der Gewinnmaximierung dienen“, fordert Martin Bäumer.

Wichtig sei außerdem, das Ehrenamt in der ambulanten und stationären Pflege stärker zu mobilisieren, um Verwahrlosung und Einsamkeit zu verhindern. „Die ehrenamtliche Arbeit darf aber keinesfalls als Ersatz für professionelle Pflegekräfte verstanden werden“, stellte der CDU-Politiker klar. Auch Heimleiter Morian sieht in der ehrenamtlichen eine Möglichkeit, die Qualität der Pflege zu verbessern: Ich freue mich jeden Menschen, der unseren Patienten Aufmerksamkeit und Zuwendung zuteil werden lässt.

Sinnvoll erscheine es auch, künftig Pflegeberatungsstellen in den Landkreisen und Städten einzuführen. Diese Anlaufstelle solle den Menschen helfen, sich schnell im Dickicht von Rechtsvorschriften und Angeboten zurechtzufinden, um für sich und ihre pflegebedürftigen Angehörigen die bestmöglichen Betreuungs- und Finanzierungsmodelle zu finden. „Dies ist vor allem wichtig an der Nahtstelle zwischen medizinischer Akutbehandlung und Zuordnung zur dauernden häuslichen oder stationären Pflege“, erklärt Martin Bäumer nach seinem Besuch in der Pflegeeinrichtung.

Begeistert zeigte sich Bäumer von der Idee, im Rahmen eines für die kommenden zwei Jahre geplanten Umbaus des Paul-Gerhardt-Heimes die benachbarten Gebäude der Kirchengemeinde und des Kindergartens einzubeziehen. Ein Pflegeheim ist keine isolierte Insel. Es wäre schön, wenn Kinder, Senioren und Nachbarschaft dieses Pflegeheim zu einem Gemeinschaftszentrum machen würden, in dem es selbstverständlich ist, dass sich gesunde Menschen um pflegebedürftige Menschen kümmern. Niemand von uns weiß, wie gesund er morgen sein wird.“

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